vonBoris Connemann
Wenn der düstere Ruf Gjallahorns über den Reichen Asgard, Midgard und Niflheim erschallt, kann das nur zwei Dinge bedeuten: Göttervater Odin wurde beim Kampf gegen den Wolf Fenrir heftig verwundet und gleichzeitig ist die allesverschlingende Dämmerung Ragnarök im Anmarsch, um Mann und Maus zu vertilgen. Doch bevor die schwarzen Schiffe, die aus den Fingernägeln der Toten erschaffen wurden, dem blutrot gefärbten Himmel entsegeln, gibt es noch eine letzte Hoffnung: Die einzig verbliebene Walküre Maria muss dem Eid, den sie Odin geleistet hat, folgen. Und ist die letzte Hoffnung für das Abwenden des eigentlich Unabwendbaren.
Der königliche Palast von Valaskjalf
Im Palast bekommt Maria neue Aufträge von Göttervater Odin. © 4P/Screenshot
Im Palast bekommt Maria neue Aufträge von Göttervater Odin. © 4P/Screenshot
Walküre Maria wacht ohne Erinnerungen an ihre Vergangenheit auf einer Wiese aus Glockenblumen auf. In der Ferne hört sie eine Stimme, die ihr dennoch seltsam vertraut vorkommt. Ein Tutorial später eröffnet sich, wer hinter dem mysteriösen Ruf steckt: Kein geringerer als der Göttervater Odin erwartet die Walküre zu einer dringenden Audienz in seinem prächtigen Thronsaal. Da die Walküre ihrem Erschaffer zu bedingungslosem Gehorsam verpflichtet ist, muss sie seiner Bitte, alles dafür zu tun, den drohenden Untergang aufzuhalten, natürlich Folge leisten. Neben dem Kampf gegen die Armeen von Monstern, die nun ohne Scheu durch das Land ziehen und alles verwüsten, gilt es wichtige Gegenstände zu finden, die dabei helfen sollen, das Unheil noch in letzter Sekunde zu stoppen. Ohne zu zögern, macht sich die mutige und erfahrene Kämpferin auf, um Odin seinen Wunsch zu erfüllen – dass schon zu Beginn für den Betrachter deutlich erkennbare, doppelte Spiel des listigen Göttervaters durchschaut sie in all ihrer Hörigkeit nicht.
Elementare Prügel-Kunde
Die bereisten Gebiete bieten nur sehr wenige optische Highlights. © 4P/Screenshot
So durchstreift Walküre Maria in den nächsten 20 bis 30 Stunden verlassene Burganlagen, erklimmt verschneite Gipfel, erkundet mächtige Wälder, vom Kampf gezeichnete Dörfer und Städte, in denen kein Leben mehr zu finden ist. Jedenfalls keines, das man begrüßen würde. Stattdessen lauern alle paar Meter mehr oder weniger große Ansammlungen verschiedenster Boten, die von der Götterdämmerung vorausgeschickt wurden. So stellen Hexenmeister, Golems, Eis- und Feuerdämonen, Baumriesen, Tentakelmonster, Wölfe, Zombie-Soldaten und bildschirmfüllende Bossgegner die einzige Art von Leben dar, welches in diesen albtraumhaften Zeiten noch Bestand hat. Jedes Monster hat dabei ein eigenes Element, wie Eis, Feuer, Blitz, Dunkelheit oder Licht – und die sind in jedem Kampf, der in Valkyrie Elysium stattfindet, das sprichwörtliche Zünglein an der Waage. Denn die tapfere Walküre kann zwar mit ihren Waffen – zwei davon können in den Scharmützeln zum Einsatz kommen – schon ganz gut austeilen. So richtig zünden die Attacken allerdings erst, wenn zusätzlich die entsprechenden Zauber gezündet werden.
Mit der Wahl des richtigen Elements geben alle Gegner recht schnell klein bei. © 4P/Screenshot
Da neben der Energieleiste jedes Gegners schnell und einfach zu erkennen ist, mit welchem Element die Monstrosität so gar nicht klarkommt, führt der entsprechende Magie-Einsatz zu einer Art katatonischer Starre, die natürlicherweise viel Zeit und Raum für krachende Kombos lässt. Natürlich gibt es, wie in jedem Spiel dieser Art, für jeden Prügel eine seitenlange Move-Liste. Hat der Spieler die drei wichtigsten Manöver, leichter Schlag, schwerer Schlag, Seelenkette, Zauber wirken verinnerlicht – was rund fünf Minuten dauert – ist aber auch mit dem bei Profis verpönten Button-Mashing eine Menge rauszuholen. Also einfach mit der richtigen Magie um sich schmeißen, dann ein paar krachende Kombos landen und damit der zeitlich großzügig bemessene Zähler am rechten Bildschirmrand nicht bricht, hilft die Seelenkette. Mit diesem magischen Seil zieht sich die Walküre in Windeseile ganz einfach zum nächsten Unhold, der nach Schellen bettelt. Die dabei entstehenden Effekte zaubern dem Spieler schon nach den ersten Kämpfen ein sehr breites und sehr zufriedenes Grinsen ins Gesicht. Doch es geht noch besser…
1 2 Fazit
Ist auch nicht so wichtig!
https://www.metal.de/interviews/einherj ... ar-419250/Herschfeldt hat geschrieben: ↑03.10.2022 14:29heißen die gefallenen Krieger nicht Einherjer?
Es ist so: Im PS2-Titel "Valkyrie Profile 2" haben sie (sowohl in englischem Ton als auch deutschem Text) "Einherjar" geheißen. In der englischsprachigen Synchro in "Valkyrie Elysium" sprechen die Charaktere auch von "Einherjar". Und dann kommt der deutsche Untertitel und da steht dann plötzlich "Einherier". Sorry, ne, das geht für mich nicht, irgendwo hört Lokalisierung auf ("John Schnee", anyone?)
Herschfeldt hat geschrieben: ↑03.10.2022 14:29Und.... heißen die gefallenen Krieger nicht Einherjer?
Beides ist korrekt
Alandarkworld hat geschrieben: ↑02.10.2022 10:49Ich habs gestern durchgespielt (ca. 14 Stunden Gesamtlaufzeit im mittleren Schwierigkeitsgrad, hab fast alle Sidequests gemacht) und ich stimme dem Test größtenteils zu. Die Action funktioniert gut bis sehr gut und geht locker von der Hand. Die Figuren wiken allerdings von der Optik über die Animation bis hin zur Story durchwegs hölzern und austauschbar. Die Umgebung hätte schon zu PS3-Zeiten niemanden mehr vom Hocker gehauen. Die Levels reichen von eng und schlauchartig bis hin zu recht großen Arealen, was sie eint ist die inhaltliche Leere. Umgebungs-Interaktionen sind Mangelware. Da und dort gibts mal nen Schalter zu aktivieren, oder einen Schlüssel für eine Tür zu "suchen" der ungelogen 5 Meter weiter in einer Kiste liegt.
Was mir hingegen sehr gut gefallen hat war das Element-System im Kampf, welches sich spürbar auf das Geschehen ausgewirkt hat. Umso mehr schmerzt es, dass es insgesamt nur 4 Einherjar im Spiel gibt, aber mehr unterschiedliche Elemente, sodass man im Kpf gegen Gegner eines Schwäche-Typs, für den es keinen Einherjar gibt, automatisch im Nachteil ist. Hier werde ich das Gefühl nicht los, dass das Spiel im Umfang gekürzt wurde.
Die 70er-Wertung geht also in Ordnung, meiner Meinung nach wäre viel mehr Potenzial da gewesen und ich werde das Gefühl nicht los dass das Spiel vorschnell veröffentlicht wurde und eigentlich noch 1-2 Jahre in der Produktion hätte bleiben müssen. Dafür rennt es relativ sauber und ohne gröbere Bugs.Schöner kurzer "Abriss"! Danke dir. Spielte gerade mit dem Gedanken an ein Erwerb für PC. 14 h mit allen SQ ist jetzt nicht gerade viel, wenn ich für Sniper Elite V bereits mindestens 3 h für ein Level benötige (9 + DLC´s gibt es), um alles zu finden. Die Krux ist wohl auch die Grafik a.D. 2010?! Und.... heißen die gefallenen Krieger nicht Einherjer?
Edit: Jo, kommt ja erst am 11.11.22 für Steam. Hab ich beim querlesen wohl überlesen. Wollte nicht gespoilert werden. Aber 59,99 €...Was ist denn an der Dame jetzt ne Kampflesbe?
Ich kenn mich mit der Valkyrie-Reihe jetzt nicht so aus, aber hatten die Walküren da nicht schon immer nen leichten Yuri-Vibe und waren eher stoisch charakterisiert? Passend zur hellen Haarfarbe? (Nur in Japan gibt's nen direkten Zusammenhang zwischen den Haarfarben und den Charaktereigenschaften )
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